Eroberung des Paradieses

20. Februar bis 24. Februar

Exciting! Wir sind im Tsitsikamma National Park. Darauf haben Kerstin und ich uns seit Beginn der Reise gefreut. Der Campingplatz liegt wunderschön. Aus der Autotür heraus blicken wir direkt auf das wilde Meer. Es rennt auch mal ein Pavian vorbei (siehe Bild). Hinter uns warten die urwaldbedeckten Berge darauf, erkundet zu werden. 
 
Heute geht es mit dem Kanu auf den Storms River. Der Fluss bahnt sich seinen Weg ins Meer durch eine tiefe Schlucht unberührter Natur. Diese besondere Landschaft dürfen wir hautnah erleben. Fasziniert vom Farben- und Lichtspiel in der Schlucht wollen wir dort gar nicht mehr raus. Es gibt keine Bilder von der Tour. Entdeckt sie selbst. Obwohl die Fahrt mit 500 Rand pro Person ziemlich teuer ist, kann ich es nur jedem sehr empfehlen. Vorab buchen nicht vergessen.

Um halb 7 am frühen Morgen klopft es kräftigt an unserer Tür. Es wird Zeit, dass wir uns von meinem Bruder und seiner Freundin verabschieden. Unsere Wege trennen sich heute. Die beiden fahren früh los, da sie 700km Strecke vor sich haben. 
Wir dagegen verbringen den Tag noch im Tsitsikamma Nationalpark und wollen wandern gehen. 
Nach dem Frühstück geht es los. Der Blue Duiker Trail führt uns über die Hänge der Berge. Zu unseren Füßen verworrenes Wurzelwerk, um uns herum wildes Geäst und dichte Wälder. Wir sind früh und daher allein auf dem Pfad. Wer etwas sportlich ist, kann den Weg problemlos gehen. Die Busladungen voller Rentner, die wir unten am Parkplatz gesehen haben, werden wir hier oben höchstwahrscheinlich nicht treffen. 
 
 
Nach drei Kilometern geht es von den Bergen wieder ans Meer und der Blue Duiker Trail mündet auf den ersten Abschnitt des Otter Trails, den Waterfall Hike. Da es bis zum Wasserfall nicht weit ist, wollen wir diese Etappe auch noch zurück legen. Der Weg beträgt einfach 2,6km und wird hin und zurück mit 3-4 Stunden angegeben. Was für ein Quatsch, denke ich mir. Doch ich erfahre  schnell, wie die Gehzeit zustande kommt. Der "Wanderweg" geht über die Felsen direkt am Meer entlang. Von einem Weg kann man eigentlich nicht wirklich sprechen. Man kraxelt viel mehr von einem zum nächsten Felsblock. Dank meiner langen Beine tue ich mich damit relativ leicht. Für viele der anderen Touristen ist der Weg jedoch eine Quälerei, mehr auf dem Hintern und den Händen als zu Fuß. Das Klettern in dieser Landschaft ist für mich die reinste Freude und ich genieße jeden Schritt. Am Ziel werden wir mit einem wunderschönen Wasserfall belohnt. Traumhaft. Wer sich jedoch bei dauerhaft unsicherem Tritt unwohl fühlt, sollte diesen Trail meiden. 
 
 
 
 
Als wir am Nachmittag nach knapp 10km und sechs Stunden wieder am Auto ankommen, sind wir alle ziemlich geschafft. Die Strecke mit den vielen Klettereinlagen und dem unebenen Boden war anstrengender als wir erwartet hatten. Doch es hat sich gelohnt. Es war eine wirklich besondere Wanderung. 

Die Nacht verbringen wir im Garten des Fynbos Cottage in Storms River Village. Es ist kein richtiger Campingplatz, doch der Besitzer des Cottages lässt Camper gegen ein kleines Endgeld bei sich im Garten übernachten. Es gefällt uns gut hier und wir sind froh, dass wir die 120km zum nächsten Campingplatz auf morgen verschieben können und gehen bald ins Bett. 
Die nächsten beiden Tage verbringen wir am Strand von Jeffrey's Bay. Es wird bis zum Ende der Reise das letzte Mal sein, dass wir am Meer sein können und wir brauchen die Zeit, um ein paar Probleme an den Autos zu reparieren. Von hier aus werden wir das Steuer gen Norden setzen. 
 
 

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